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Leitfaden zum Design von Spiellandschaften
Der Unterschied zwischen Spielplatz und Spiellandschaft
Für viele Menschen ist ein traditioneller „Spielplatz“ eine etwas künstliche Umgebung – vielleicht ein asphaltierter Schulhof mit bunt aufgemalten Spielen oder ein eingezäunter Bereich in einer Wohnsiedlung mit Schaukeln und einem Klettergerüst. Solche Spielplätze haben ihren Platz in der Welt und können sehr attraktiv gestaltet werden, so dass sie den Anwohnern gute Dienste leisten. Sie können spannende, gut genutzte und sehr beliebte Orte sein.
Eine „Spiellandschaft“ ist etwas anderes als ein traditioneller Spielplatz. Eine Spiellandschaft bezieht die weitere Umgebung mit ein und erweitert die Möglichkeiten für freies, unstrukturiertes Spielen. Es ist ein Ort, der in der natürlichen Umgebung angesiedelt ist und gegebenenfalls mit neuen Pflanzen, interessanten Reliefs und attraktiven Strukturen aufgewertet wird. Die Möglichkeit, sich frei zu bewegen und mit den Teilen, die den Spielbereich formen, zu interagieren, könnte eine Spielfunktion an sich sein. Es ist ein Ort, der auf die kreativen Spielinstinkte von Kindern setzt und diese entwickelt und dabei gemeinsames wie auch individuelles Lernen, körperliches Spielen, soziale Bindungen, Risikobereitschaft und die Entdeckung der Natur fördert. Es ist ein Ort zum Spielen ohne Hindernisse und Aufsichtszwänge.
Es gibt überzeugende Studien und recht viele Beweise dafür, dass Kinder, die die Möglichkeit haben, in der freien Natur zu spielen, neben den anderen unumstrittenen Vorteilen, die dies mit sich bringt, eine größere Aufmerksamkeitsspanne und weniger Depressionen haben. Auch werden dadurch die Symptome von Aufmerksamkeitsstörungen gemildert. Unser menschlicher Instinkt und unsere natürliche Reaktion auf unsere Umwelt lässt uns die grüne Natur genießen, und wir fühlen uns entspannt und durch sie bereichert. Warum sonst fühlen wir uns von Stadtparks und ländlichen Gegenden so stark angezogen und erinnern uns so gern an das Spielen im Wald als wir Kinder waren?
Wie wir Spiellandschaften gestalten
Wir bei HAGS werden häufig gebeten, Spielplätze zu gestalten, die das Beste aus beiden Welten vereinen – tolle Spielgeräte, die auch als solche erkennbar sind, sowie ein spannendes und inspirierendes natürliches Umfeld. Hier unsere Tipps dazu, wie dies erreicht werden kann:
Wählen Sie den Ort für den Spielplatz sorgfältig aus. Denken Sie über die Zugänge und die Grenzen nach und wie das, was dahinter liegt, etwas neu Gebautes noch aufwertet.
Verwenden Sie Pflanzen, um den Stil eines traditionellen Spielplatzes weicher werden zu lassen. Sträucher, Gräser und Bäume bieten sensorische Erlebnisse, einen Ort zum kreativen Spielen und Lebensräume für die Tierwelt, was wiederum eine bereichernde Lernerfahrung bietet. Bäume bieten Farbe, Duft, Schatten im Sommer, Beeren für die Vögel im Winter, eine Vielfalt an wild lebenden Tieren und sind ein Ort, um die Picknickdecke darunter auszubreiten – all das sind gute Gründe, Bäume zu lieben.
Integrieren Sie Ihre Spielgeräte in die Landschaft. Ein Klettergerüst oder eine Rutsche an einen Hügel oder einen Hang zu setzen, bietet Möglichkeiten, eine Höhle zu bauen und anderweitig kreativ zu sein oder Rollenspiele zu spielen.
Erschaffen Sie verschiedene „Räume“ mit Wegen dazwischen anstatt eines großen offenen Bereichs. Neugierde spielt eine wichtige Rolle dabei, die Fantasie und Aufmerksamkeit eines Kindes zu erobern und ihm neue Erfahrungen zu ermöglichen.
Denken Sie darüber nach, Materialien verschiedener Beschaffenheit zu verwenden, um die oben genannten Designmerkmale zu verstärken. Gut kombiniert können sich künstliche und natürliche Materialien gegenseitig sehr gut ergänzen.
Wählen Sie Spielgeräte und -anlagen, die einen wirklich hervorragenden Spielwert bieten – überlegen Sie, wie viele Optionen jedes einzelne Teil bietet und ob es für ein breites Spektrum von Benutzern attraktiv ist.
